Sunday, July 31, 2005

Kampf: Einen Kampf gestalten

Es wird sicherlich viele unter euch geben die Stories schreiben werden, in denen es zu kämpfen kommt. Ein Kampf sollte so geschrieben sein, dass der Leser mitfiebert. Ihr solltet ihn nicht zu offensichtlich ablaufen lassen.

Zuerst einmal ist natürlich wichtig, zwischen welchen Figuren der Kampf stattfindet. Ihr solltet den Kampf nicht zu sehr mit ewig langen Gesprächen "bestücken", wie man es oft in einigen Filmen sieht. Dies kann in geschriebener Form nämlich noch nerviger sein, als es im Film ist.
Dennoch spielen Dialoge oft eine wichtige Rolle. Ihr solltet darauf achten das sich die Dialoge auf wesentliches beschränken und nicht in irgendwelchen uninteressanten Kram abdriften. Nach einem kurzen Gespräch könnt ihr den Kampf schon beginnen. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen ein etwas längerer Dialog, der Story recht zuträglich ist. Ob dies bei euch so ist, ist individuell zu entscheiden.

Nun beginnt der eigentliche Kampf. Hierbei sind folgende Dinge wichtig für euch:
- WER kämpft
- WO wird gekämpft
- mit WELCHEN Waffen wird gekämpft

Besonders Punkt 2 und 3 kann man miteinander kombinieren. Wenn eure Aktuere zum Beispiel in einer Trainingshalle kämpfen, können sie ja die Waffen nutzen, die in Regalen liegen, welche an den Wänden in der Halle stehen. Natürlich sollte das auch nur gehen, wenn eure Charaktere das was sie in der Umgebung finden, auch nutzen können.

Ihr solltet euch auch die Mühe machen und die Gegend während des Kampfes beschreiben. Wenn die Umgebung unter dem Kampf leidet, gebt euch die Mühe dies auch hin und wieder zu beschreiben. Haben die Steinplatten auf dem Boden Risse? Fallen eventuell sogar Bäume durch den Kampf?
Auch die Wahl der Waffen ist wichtig. Kugeln pfeifen durch die Luft, während Schwerter klirrend aufeinander treffen.

Genauso wichtig wie es ist, Details einzubringen, solltet ihr aber auch darauf achten das der Kampf nicht zu lang gezogen wird und an Spannung verliert. Verliert er an Spannung, wird es langweilig für den Leser. Ihr müsst also lernen die Waage zu halten, was ihr mit der Zeit bestimmt schaffen werdet.

Denkt dran: ein Kampf muss nicht immer mit dem Tod eines Charakter enden. Flucht oder Aufgabe sind zwei weitere, mögliche Enden. Ihr solltet aber bedenken, dass das Ende des Kampfes womöglich schwerwiegende Folgen für den Plot eurer Story hat, also passt auf das das Ende auch zum Verlauf der Geschichte passt.

Wednesday, July 20, 2005

Generelles: Vergangenheit oder Gegenwart

In der Regel werden Stories immer in der Vergangenheitsform von der dritten Person (auch bekannt als "Allwissender Erzähler") geschrieben. Man kann natürlich auch in der Gegenwart schreiben (in der Zukunft wird das ein wenig schwer ^_~). Dies bietet sich besonders an, wenn ihr Geschichten aus der Ich-Perspektive eines Charakters schreibt.

Anfängern würde ich von der Ich-Perspektive abraten. Sie ist, in meinen Augen, schwieriger zu schreiben (vor allem wenn man die Vergangenheitsform gewohnt ist, ist es schwierig sich auf die Gegenwart umzustellen). Ihr solltet euch erst daran wagen, wenn ihr ein wenig Erfahrung habt. Ich persönlich habe meine ersten Erfahrungen mit der Ich-Perspektive (gleich in Verbindung mit der Gegenwartsschreibweise) in relativ kurzen Geschichten gesammelt.
So kann selbst ein Anfängerautor, falls er es unbedingt möchte, ausprobieren ob diese Art des Schreibens etwas für ihn ist.

Genre: Dialoge

Dialoge sind für nahezu jede Art der Geschichte wichtig. Als Autor hat man die Aufgabe, die Dialoge richtig in Szene zu setzen. Wenn man anfängt zu schreiben kommt es häufig vor, dass die Charaktere in der Geschichte so reden wie man selbst redet. Man benutzt Umgangssprache. Dies ist für den Leser aber sehr seltsam (zudem wird sowas in einem richtigen Roman auch nicht benutzt).
Es ist möglich einem Charakter einen gewissen Slang oder Dialekt anzueignen. Dies kann der Autor nach eigenem Willen und Gutdünken tun. Wichtig ist nur das ihr darauf achtet, dass der Charakter diese Art zu reden die gesamte Geschichte über beibehält - sonst entstünde ein großer Logikfehler! Oft kann man die Art zu reden auch mit der Herkunft eines Charakters verbinden.

Wichtig ist das ihr, wie oben schon erwähnt, nicht umgangssprachlich schreibt! Nehmt euch einfach an Beispiel an Dialogen aus Filmen oder Büchern die ihr kennt. So wie dort geredet wird, von der Art und der Ausdrucksweise her, so sollten sich auch die Charaktere in eurer Geschichte ausdrücken. Es macht einfach ein erheblich besseres Bild. Auf gewisse Begriffe (z.B. "Boah ey!" oder "Das ist ja fett krass!") sollten, außer es gehört zur Art zu reden, gänzlich verzichtet werden.

Die wörtliche Rede kann man auf drei Arten einführen:
1) "So geht das nicht!", sagte Sam.
2) "So...", sagte Sam, "... geht das nicht!"
3) Sam sagte: "So geht das nicht!"

Am häufigsten werden Variante 1 und 2 benutzt, Variante 3 eher selten.
Wie ihr sicherlich schon gemerkt habt ist es eintönig immer nur "sagte" zu schreiben. Es gibt viele Worte für das Wort "sagen". Ihr könnt zum Beispiel den Duden (sollte jeder Autor während des Schreibens immer neben sich haben ^_~) oder einen Thesaurus verwenden - mit der Zeit werden sich dann die Begriffe bei euch einprägen.
Hier ist einfach mal eine Liste mit Synonymen für das Wort "sagen":
- ächzen
- annehmen
-
äussern
- bemerken
- bezeugen
- brüllen
- das Wort ergreifen
- einwenden
- entgegenhalten
- entgegnen
- erklären
- erwidern
- flehen
- fragen
- gellend schreien
- kreischen
- lügen
- meinen
- murmeln
- nachhaken
- reden
- rufen
- schluchzen
- schreien
- sich verteidigen
- sprechen
- stottern
- um Rat fragen
- flennen
- Auskunft geben
- dagegenhalten
- kontern
- behaupten
- beschuldigen
- stöhnen
- toben
- leugnen
- erfinden
- grinsen
- drängen
- von sich geben

Die Worte müsst ihr natürlich immer in die passende Form setzen.
Wichtig ist es das ihr die Worte nicht immer wiederholt. Natürlich könnt ihr auch Sätze ohne eine solche Zuweisung dahinter schreiben, aber es sollte zu jeder Zeit klar sein wer spricht. In Dialogen mit zwei Personen ist die Übersicht leichter zu wahren, als wen sich mehrere Leute unterhalten - denkt immer daran.

Monday, July 18, 2005

FAQ: Wo kann ich meine Stories veröffentlichen?

Falls ihr keine Plattform habt, auf der ihr eure Stories veröffentlicht, kann ich euch zwei Sachen empfehlen:
www.fanfiktion.de
www.animexx.de

Ihr müsst euch bei beidem registrieren, ist alles kostenlos und SPAM frei.
Fanfiktion.de ist ein noch relativ junges Projekt von zwei Studenten die sich wirklich reinhängen und versuchen was großes auf die Beine zu stellen. Ob Prosa oder Poesie, ob Fanfiction oder eigene Stories, alles kann dort veröffentlich werden. Das System ist relativ einfach zu verstehen, allerdings sind gewisse Dinge nicht erlaubt (PWP z.B.).
Animexx ist eigentlich ein Anime-Manga Verein. Man kann beim Club online beitreten. Keine Kosten, keine SPAM Mails oder so etwas. Auch hier könnt ihr eure Stories veröffentlichen. PWPs dürfen hier auch veröffentlich werden. Ihr könnt diese aber nur dann lesen, wenn ihr auch 18 seid (Freischaltung für den Adult Bereich). Aber auch hier könnt ihr eigene Stories veröffentlichen.

Bei beidem kann man u.U. relativ gutes Feedback bekommen. Bei Animexx werden die Stories vor der Veröffentlichung auch noch einmal von jemandem geprüft und erst dann freigegeben.

Generelles: Eine eigene Welt erschaffen

Eine Welt zu erschaffen kann sehr kompliziert oder auch sehr einfach sein. Es kommt immer darauf an, wie viel von der Welt man preisgibt. Gibt man nur einen kleinen Teil preis, muss man sich auch nur um diesen Teil kümmern.
Prinzipiell gilt: ihr braucht euch nur wirklich "Sorgen" um den Teil einer Welt machen, in der eure Story spielt (dennoch ist es nicht schlecht zumindest eine grobe Vorstellung vom Rest der Welt zu haben).

Wenn ihr eine Welt erschafft ist es sehr wichtig, was für eine Art von Story ihr schreibt. Jeder hat eine ungefähre Vorstellung einer Fantasywelt und jeder hat auch so seine Vorstellung, was in eine Science-Fiction Welt hinein gehört. Ich kann (und will) hier keine genauen Vorgaben zu den Details einer solchen Welt geben.
Auch von der Art der Story abhängig ist, ob ihr andere Rassen außer Menschen mit einbringen könnt. In einer Fantasywelt könnt ihr zum Beispiel unzählige Fabelwesen mit einbringen (Zentauren, Harpien, Sirenen, Einhörner, Trolle, Zwerge), bei einer Science-Fiction Story könnt ihr sogar selbst eigene rassen von Außerirdischen erschaffen, ganz wie ihr wollt.

Wenn ihr eine Welt erschafft solltet ihr euch natürlich über die Beschaffenheit im Klaren sein. Ist die Welt bewaldet? Ist es ein großer Wüstenplanet? Oder handelt es sich um die Erde und der Meeresspiegel ist bloß angestiegen, sodass es einige schwimmende Städte gibt, weil bei den Kontinenten nun "Land unter" herrscht? Das unterliegt ganz eurer Fantasie.
Wie oben schon gesagt ist es eigentlich nur nötig, den Teil der Erde genau zu kennen bzw. zu entwickeln, den ihr auch nur für eure Story braucht (auch hier gilt: wenn ihr euch nicht jedes Detail merken könnt, schreibt es auf!). Trotzdem solltet ihr, wie auch schon mal gesagt, zuindest eine grobe Vorstellung vom Rest haben. Das kann nie schaden.
Was ihr auf jeden Fall beachten solltet ist, dass ihr die Welt eurer Geschichte anpasst. So bräuchte eine Science-Fiction Story (ich gehe einfach mal davon aus, dass Raumfahrt dort normal ist) auch Raumflughäfen. Sowas solltet ihr immer mit einplanen.

Generelles: Disclaimer & Warnings

Zum Anfang einer jeden Story solltet ihr einen kleinen Disclaimer schreiben. Der Disclaimer sagt etwas über die Urheberrechte aus.
->Bei Fanfictions solltet ihr also schreiben, von wem das Originalwerk stammt, da ihr ja nicht Urheberrechte dafür besitzt. Außerdem gilt es zu vermerken, dass ihr an der Fanfiction kein Geld verdient. Obgleich die großen Macher Fanfictions tolerieren, sind sie vom rein rechtlichen illegal (Urheberrechtsverletzung). Dennoch wird euch niemand für eine Fanfiction verklagen.
->Bei eigenen Stories solltet ihr darauf verweisen das ihr alles selbst erfunden habt und auch alles unter eurem Copyright unterliegt!

Ihr könnt auch so etwas wie einen kleinen Kommentar zur Story noch hinterlassen.
Viele erachten einen Disclaimer für Unsinn. Jeder weiß das kein Jugendlicher Hobbyautor eine große Serie wie z.B. "Dragonball" erfunden hat. ICH finde ein Disclaimer gehört einfach zum guten Ton dazu. Man verweist auf das Originalwerk, was nur fair ist. Bei eigenen Stories tue ich es sowieso, damit mir niemand meine Story stehlen kann (nur mal rein theorethisch, auch wenn es absolute Utopie ist: ihr schreibt etwas eigenes, ein Regieassistent stößt darauf, findet es gut, zeigt es seinem Boss, der macht daraus einen Film und verdient Millionen. Ihr habt nicht geschrieben das es euers ist, also habt ihr keinen Anspruch auf irgendwas. Nur um mal den absolut unwahrscheinlichsten Fall zu nehmen.).

Dann solltet ihr auch noch Warnings zu Beginn der Story schreiben. Warnings sind wie der Name schon sagt Warnungen, die auf einen gewissen Inhalt hinweisen. Hier findet ihr eine Liste mit den gängisten und am meisten genutzten Warnings (Warnings mit ~ habe ich mir einfach mal ausgedacht, da ich sie noch nie woanders gesehen habe, sie aber nach meiner Meinung nach fehlten):
- Bloody: die Geschichte enthält Gewalt in einem moderaten Maß.
~ Bloodbath: die Geschichte enthält ein hohes Maß an Gewalt/detaillierte Beschreibungen von Gewalt
- Shonen-Ai: die Geschichte enthält Liebesbeziehungen zwischen Männern.
- Shouji-Ai: die Geschichte enthält Liebesbeziehungen zwischen Frauen.
- Yaoi: die Geschichte enthält explizite Sexszenen zwischen Männern.
- Yuri: die Geschichte enthält explizite Sexszenen zwischen Frauen.
- Rape: die Geschichte enthält eine Vergewaltigung.
- Lime: keine explizite Darstellung von (heterosexuellem) Sex, aber es geht dennoch recht erotisch zu.
- Lemon: die Geschichte enthält explizite, heterosexuelle Sexszenen.
- PWP: steht für "Plot? What Plot?". Das bedeutet das die Story keinen eigentlichen Inhalt hat, sondern es bloß um reinen Sex geht.
- Bestiality: die Geschichte enthält Sex mit Tieren oder mit animalischem Fabelwesen (Zentauren etc.).
- Bondage: die Geschichte enthält Sex mit Fesselelementen (wird des öfteren auch in Verbindung mit Sado-Maso einfach nur mit "BD-SM" abgekürzt).
- Sado-Maso: die Geschichte enthält Sado-Maso Elememente (wird des öfteren auch in Verbindung mit Bondage einfach nur mit "BD-SM" abgekürzt).
- Shotacon: die Geschichte enthält Sex mit einem minderjährigen Jungen.
- Lolicon: die Geschichte enthält Sex mit einem minderjährigen Mädchen.
- Dark: eine Geschichte mit "dunklem" Inhalt (z.B. das Thema Suizid).
- Death: ein oder mehrere Charaktere sterben in dieser Story.
- W&FF: steht für "Warm & fuzzy feelings". Diese Geschichten sind Liebesgeschichten die man wohl am ehesten als "zuckersüß" bezeichnen kann. Alles ist rosarot, alles ist gut.
~ FA-XX: steht für "Freiwillige Altersfreigabe" (XX durch das Alter ersetzen). Eine freiwillige Altersempfehlung die der Autor abgibt.


Für mich persönlich gehören Disclaimer sowie auch Warnings dazu. Es ist beides keine besonders große Arbeit zu schreiben und vor allem die Warnings helfen dem Leser, unangenehme Überraschungen zu verhindern (nicht jeder mag z.B. Shonen-Ai!).

FAQ: Wer ist NTL?

Euch ist vielleicht aufgefallen das ich Stories von einem Kerl Namens "NTL" rechts verlinkt habe. Nun könntet ihr euch fragen wer das ist.
Zuerst zum Namen. NTL ist eine Abkürzung für
Nguyen
Tran
Loc

Ich kenne ihn schon seit gut ein paar Jährchen aus einem Forum und auch aus dem ein oder anderem Gerede per ICQ. Er ist auch vom Hobby her Autor (und ich finde er schreibt wesentlich besser als ich). Ich konnte ihn dazu beste... erm, überreden hier mit zu machen und er hat mir zugesagt, dass er mal hin und wieder etwas hierfür schreiben wird.
Das ist der grund warum ich seine Stories ebenso verlinkt habe wie auch meine eigenen.

Generelles: Charakterentwicklung Teil II (Fanfictions)

Natürlich ist es auch möglich in Fanfictions eigene Charaktere einzuarbeiten. Zum Beispiel wenn man einen Teil bearbeitet, der in der Story nicht vorkommt bzw. der selbst erdacht ist. Oft ist unvermeidbar, dass gerade dann eigene Charaktere erschaffen werden.
Bei einer Fanfiction gilt es jedoch die Rahmen der Geschichte zu beachten. Ihr schreibt in einem vorgegebenen Universum mit vorgegebenen Rassen.

Natürlich könnt ihr auch selbst Rassen entwickeln, aber dabei gleitet man leicht zu einer Mary Sue ab und das ist etwas, was man vermeiden sollte.
Mary Sue: eine Mary Sue ist eine bestimmte Art von Charakter. Dieser Charakter dient nur einem Zweck: Wunscherfüllung. Durch eine Mary Sue (es gibt keinen "offiziellen" männlichen Namen dafür) kann der Schreiber bestimmte Personen treffen oder große Abenteuer erleben. Der Ausdruck kommt aus einer Star Trek Fanfiction, in dem das erste "Mary Sue" das erste Mal auftauchte. Eine Mary Sue verbiegt oft die Vorlage (in Fanfictions), bringt Charaktere OOC und so weiter. Aus diesem Grunde gilt es Mary Sues zu vermeiden
Dies gilt natürlich auch für eigene Stories...

Wenn ihr Charaktere in einer Fanfiction entwickelt solltet ihr zuerst darauf achten, dass dieser auch in das Bild der Serie passt zu der ihr schreibt. Wenn in der Serie mehrere Rassen auftauchen könnt ihr natürlich auch einen Charakter einer anderen Rasse entwickeln! Es steht euch frei.
Natürlich gelten für eine Charakterentwicklung in einer Fanfiction grundlegend dieselben "Regeln", wie auch bei einer eigenen Story. Ihr müsst den Charakter Stück für Stück entwickeln (siehe auch -> Charakterentwicklung Teil I).

Sunday, July 17, 2005

Generelles: Charakterentwicklung Teil I (eigene Stories)

Einen Charakter vollständig zu entwickeln ist schwer. Ihr müsst viele Dinge dabei beachten. Das erste was man oft im Sinn hat ist das Aussehen. Danach strickt man eine Geschichte um dieses Aussehen herum. Was sich einfach anhört ist aber gar nicht so einfach.
Je nach dem wie weit ihr einen Charakter ausbauen wollt, müsst ihr euch mit ihm beschäftigen. Wenn ihr zum Beispiel einen Nebencharakter erschafft, der bloß in einer Szene kurz auftaucht, braucht ihr für ihn nicht viel mehr als sein Aussehen (und selbst da reicht ggf. eine grobe Vorstellung).

Wenn ihr jedoch einen Hauptcharakter entwerft, müsst ihr ein wenig mehr Arbeit in ihn hineinstecken. Natürlich solltet ihr euch erstmal darüber im Klaren sein, welches Geschlecht der Charakter haben soll. Dann könnt ihr euch an das Aussehen "herantasten". Es kann helfen, wenn ihr euch einen Charakterbogen für diesen Charakter anfertigt, auf dem ihr Dinge wie Augen- und Haarfarbe aufschreibt. So vergesst ihr die Hälfte nicht wieder. Die grundlegendsten Dinge bei einem Charakter sind
- Augenfarbe
- Haarfarbe
- Hautfarbe
- Statur
- Größe

Als letztes solltet ihr euch an die Kleidung machen, denn die kann beliebig wechseln bzw. ist austauschbar.

Wenn ihr das fertig habt, habt ihr sicherlich auch schon eine Vorstellung davon, welchen Charakter diese Person haben soll. Ist die Person ein einfacher Arbeiter, oder eventuell ein gnadenloser Raubmörder? Ein tollkühner Held der hilft wo er nur kann oder aber ein Feigling der sogar aus Angst seine Freunde im Stich lässt?
Es gibt unzählige Arten von Charakteren, welchen ihr auswählt, bleibt natürlich ganz euch und eurer Fantasie überlassen. Es kann auch einen interessanten Effekt haben, ein bestimmtes Aussehen einem Charakter zuzuordnen, welchen man nicht mit dem Aussehen assoziiert (zum Beispiel einen Muskelprotz, der aber in Wirklichkeit sehr ängstlich ist).
Ihr könnt eurem Charakter auch einen gewissen Slang geben. Solltet ihr das tun ist es aber wichtig das ihr darauf achtet, dass der Charakter DURCHGEHEND so spricht und seine Art zu reden nicht einfach irgendwann wechselt bzw. umschlägt.

Wichtige Charas brauchen auch eine Hintergrundgeschichte. Was ist in ihrem Leben passiert? Das ist keine Frage, die ihr zwangsläufig in euren Geschichten klären müsst. Ihr könnt nach eigenem Gutdünken Teile der Vergangenheit klären, oder auch alles, oder ihr lasst einfach alles im Dunkeln. Das liegt ganz bei euch.
Dennoch ist es wichtig das ihr als Autoren die Hintergrundgeschichte kennt. Es musst nichts außergewöhnliches sein. Ein ganz normaler Junge kann der "Held" eurer Geschichte sein. Wichtig ist, dass in der Geschichte des Charas eine gewisse Logik steckt. Wenn zum Beispiel ein Kind in einer Polizistenfamilie aufwächst, ist es wahrscheinlich (!) das das Kind zumindest einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit anerzogen bekommt. Dieses Kind würde als Erwachsener zum Beispiel nie einfach so Leute umbringen. Solltet ihr eine solche Entwicklung vornehmen, muss es dafür einen Grund geben. Wichtig ist das ihr als Charaktererschaffer diesen Grund kennt!

Zu Beginn eurer "Schreiberkarriere" würde ich euch eher zu Fanfictions raten. Dabei habt ihr vorgegebene Charaktere mit denen es sich einfacher arbeiten lässt. Bei Fanfictions könnt ihr teilweise auch selbst einfach ein Stück Vergangenheit von einem Charakter bearbeiten, der in der Serie nicht geklärt wurde (was unweigerlich dazu führt das ihr auch dabei neue Charkatere entwickelt - diese müssen aber längst nicht so ausgereift sein wie einer eigenen Story).
Bei Fanfictions habt ihr in Bezug auf die Charaktere vieles schon vorgegeben, was das Arbeiten mit ihnen erleichtert.

Generelles: Die Storyline

Die Storyline ist das, was die eigentliche Geschichte ausmacht. Sie ist der rote Faden der sich von Anfang bis zum Ende hin durch die Geschichte zieht - die Handlung (kurz gesagt).

Wenn man eine Handlung entwickelt muss man sich erstmal darüber im Klaren sein, welche Art von Geschichte (Parodie, etwas Ernstes, Drama, Romanze) man schreiben will. Wenn man das getan hat, kann man sich mit den Details beschäftigen.

- In was für einer Welt spielt die Geschichte?
- Wer (oder auch Was) sind die Hauptcharaktere?
- Was ist der Plot bzw. wohin soll die Story führen?

Das sind die drei wichtigsten Fragen. Ihr solltet euch ein paar Gedanken dazu machen, bevor ihr mit dem Schreiben beginnt. Habt ihr diese Fragen geklärt, könnt ihr anfangen zu schreiben.
Bei der Geschichte ist vor allem wichtig, dass sie logisch erscheint. Wenn euer Hauptcharakter ein (einfach gesagt) Arschloch ist, ist es unlogisch das er einfach einer Frau hilft, weil sie von zwei Männern überfallen wird. Wenn ihr wollt das euer Char der Frau hilft, braucht er einen Grund (zum Beispiel das das Mädchen aussieht wie seine verstorbene Frau).
Ihr müsst nicht den gesamten Plot im Vorraus planen. Ich persönlich schreibe immer einfach los und daraus entwickelt sich der Plot. Wenn ihr das könnt, nutzt es aus (ich selbst sehe das als kleine Gabe an)! Allerdings ist diese Technik für Anfänger nicht unbedingt die Beste.

Was ihr auch zum Training machen könnt: ihr nehmt eine Szene aus einem Film, einem Buch oder einem Manga, und schreibt sie einfach nach. Das sind dann die ersten Schritte im Schreiben. Wenn ihr es euch zutraut, könnt ihr ja auch von der Story abweichen und sie verändern - das ist dann schon eine kleine Fanfiction!
Ich empfehle euch als Anfänger mit erstmal nur kleinen Stories zu beginnen. Es kommt darauf an was ihr schreiben wollt, aber eine Romantikstory kann man in gut 10 Seiten fassen. Macht euch erst mal keinen Kopf über die Länge, denn die Länge einer Story sagt NICHTS über ihre Qualität aus!

Solltet ihr Fanfictions schreiben gilt es aber ein paar Dinge zu beachten. Wenn ihr bloß einen Teil der Story selbst nach schreibt, ist dies nicht weiter wichtig für euch.
Bei Fanfictions solltet ihr darauf achten, dass die Storyline auch zur Vorlage passt. Es wäre zum Beispiel absolut untypisch wenn ihr eine Hatz auf einen irren Killer im Styl von "SIEBEN" in das Universum von "One Piece" einarbeitet. Wenn ihr aber eine Storyline habt die ihr auf jeden Fall umsetzen wollt, sie aber nicht in die Welt passt, dann ORIENTIERT euch an der Vorlage, aber schreibt alles ein wenig anders. So schreibt ihr etwas eigenes (dennoch solltet ihr, einfach des guten Tons wegen, erwähnen woran ihr anlehnt)!
Eventuell könnt ihr ja auch einfach nur zu einer Story die ihr gelesen/gesehen habt, eine Art Sidestory entwickeln. Das ihr praktisch einfach einen kleinen Zweig nehmt, der in der eigentlichen Story nicht weiter besprochen wurde (nehmen wir als Beispiel "Matrix" - man könnte gut die Suche nach Neo beschreiben).

Natürlich könnt ihr auch in einer Fanfiction Dinge nehmen, die nicht zwangsläufig in die normale Storyline passen würden (aber ganz besonders dann solltet ihr auf die Logik achten!). Dies ist jedoch, nach meiner Auffassung, bei weitem nicht so einfach.

Generelles: Schreibstil & Textformatierung

Der Schreibstil ist etwas, was jeder Autor entwickelt. Einen eigenen Stil zu bekommen dauert lange, ich möchte mal sagen über Jahre hinweg (wenn man einigermaßen viel schreibt). Es ist nichts was von Heute auf Morgen erscheint und einfach da ist, es ist etwas was sich langsam bilden muss.

- Falls ihr merkt das ihr andere Leute kopiert (zum Beispiel den Stil von Stories, die ihr neulich erst gelesen habt) macht euch keine Sorgen. Das ist zu Beginn nichts ungewöhnliches. Es ist auch nichts schlimmes wenn ihr Szenen aus Filmen oder anderen Geschichten "nachahmt", dass kan durchaus passieren. Nicht nur der Schreibstil, auch die Art Storylines selbst zu entwickeln und fort zu führen muss sich entwickeln.


Dennoch kann man allgemeingültig sagen, dass es gewisse Grundsätze gibt die ihrauf jeden Fall beachten solltet.
- Schreibt ausführlich. Selbst eine Geschichte die in ihren Abläufen "schnell" ist, sollte nicht schlampig geschrieben sein. Nehmt euch die Zeit die Dinge zu beschreiben die nötig sind. Wenn zum Beispiel in eurer Geschichte jemand von einem Auto angefahren wird, beschreibt was für ein Auto das ist. Wenn es für die Story relevant ist beschreibt es genau - Typ, Farbe etc. Sollte es nicht wichtig sein kann man auf ein paar Details verzichten, wie zum Beispiel den Typ des Wagens. Ihr solltet wichtige Details mit einbauen. Wenn zum Beispiel ein neuer Charakter oder ein Monster auftaucht, solltet ihr zumindest das Aussehen beschreiben. Wenn ihr aber an einer Fiction schreibt ist es logisch, dass ihr die Hauptcharakere, welche ohnehin jedem Leser der Serie bekannt sind, nicht von Kopf bis Fuss beschreibt.
- Wenn ihr etwas eigenes schreibt solltet ihr besonders auf die Charaktere aufpassen die ihr erschafft (siehe auch den Punkt ->Charakterentwicklung).
- Wenn ihr eine Fanfiction hingegen schreibt, achtet darauf das ihr den Charakteren entsprechend schreibt. Die Charaktere sollten so handeln, wie sie es auch in ihren Serien tun würdet. Bei einigen Charakteren ist dies einfacher als bei anderen. Als Anfänger solltet ihr vielleicht eher zu Serien Fanfictions schreiben, mit einfacher strukturierten Charakteren (Dragonball Z, Ranma 1/2, Digimon, Sailor Moon, One Piece). An Serien mit "schwierigeren" Charakteren kann man sich immer noch wagen, wenn man genügend Erfahrung hat.
- Ihr solltet in euren ersten Werken auf ausführliche Sexszenen verzichten. Sex ist etwas das, vor allem als Anfänger, extrem schwer zu schreiben ist. Ich spreche einfach aus Erfahrung: lasst die Finger davon! Als Beginner werdet ihr noch genug mit solchen Dingen wie z.B. Kämpfen zu tun haben. Solltet ihr trotzdem unbedingt Sex mit einbringen wollen, könnt ihr ihn sehr gut andeuten (z.B.: "Nachdem sie eine wunderschöne Nacht miteinander verbracht hatten, stieg Emily am nächsten Morgen gut gelaunt aus dem Bett auf.").
- Logikfehler sollte man nach Möglichkeit vermeiden, zumindest Große. Kleine Fehler in der Logik gibt es denke ich in jeder Story und sie lassen sich nie ganz vermeiden. Wenn ihr euch in Bezug auf eine Sache nicht sicher seid, wie ihr sie geschrieben habt, lest einfach die Stelle noch mal nach.
- Rechtschreibung ist das A und O. Je mehr ihr schreibt desto sicherer werdet ihr auch auf der Tastatur und umso besser werdet ihr lernen zu tippen. Das heißt aber nicht das eure Rechtschreibung gut ist. Am besten ist es, wenn ihr euch einen Beta-Reader anschafft. Bevor ihr eine Story veröffentlicht, lest ihr sie euch noch mal durch. Danach gebt ihr sie dem Beta-Reader, welche sie ebenfalls noch einmal Probe liest. Nach der Korrektur schickt euch der Beta-Reader die Story wieder zurück.
- Eine ordentliche Formatierung eurer Geschichte ist wichtig. Wenn ihr alles nur in einen Block hineinquetscht wird es keine Sau lesen, einfach weil es zu unübersichtlich ist. Ihr solltet regelmäßig Absätze machen, damit die Story und gut lesbaren "Häppchen" präsentiert wird.
- Für Gespräche wird immer wenn jemand neu beginnt zu sprechen ein neuer Absatz begonnen. Hier mal ein Beispiel:
"Was? Das kann nicht wahr sein!", schrie Tim.

"Doch!", antwortete Tom, "Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen!"

SO sollten Dialoge aussehen. Wenn ihr hier einfach mehrere Sprecher in eine Zeile kloppt, wird es erneut extrem unübersichtlich! Gerade bei Gesprächen ist dies wichtig.
-Gedanken KÖNNT ihr ebenfalls in "..." fassen, dies ist aber nach den Regeln der Grammatik kein Muss! Dennoch solltet ihr sie, einfach der Übersicht halber, irgendwie markieren (Kursivschrift, andere Markierungen wie die Gänsefüßchen). Ich fasse sie, wenn ich Gedanken benutze, in Gänsefüßchen.
- In Dialogen (und auch in Monologen) solltet ihr direkte Rede verwenden. Es wird seltsam wenn sich zwei Personen (oder eine Gruppe) unterhalten und ihr greift auf indirekte Rede zu.

Das sind erst mal ein paar Sachen. Sie solltet ihr als Grundgerüst ansehen. Vor allem die Textformatierung ist etwas, was besonders wichtig ist. Ihr könnt euch in der Hinsicht auf einfach an einem Roman orientieren, wie man ihn ganz normal im Laden kaufen kann.

FAQ: Was ist das hier?

So Herrschaften,
ich habe mir einfach mal gedacht das ich einen Guide schreibe. Dieser Guide soll Hobbyautoren helfen sich in ihrem Hobby zu verbessern. Ich selbst schreibe seit nun mehr sieben Jahren und habe schon über 100 Geschichten vollendete (auch viele begonnen und nicht vollendet). Ich weiß wie schwer es sein kann zu schreiben und wie MIES man zu Beginn in der Regel ist.
Dieser Guide hier soll euch helfen besser zu werden. Natürlich ist das alles ein wenig subjektiv gefärbt, aber ich werde mich bemühen, so objektiv wie möglich zu schreiben.

Wenn ihr hier lest, dann sagt doch einfach bitte für was ihr gerne eine Hilfestellung haben würdet, wenn es dazu noch kein Posting gab. Oder gebt mir Kommentare dazu ab wie ihr den Guide findet.